»Jun­ger Wein gehört in neue Schläuche.« Mar­kus 2,22

Die Jünger des Johan­nes fas­ten, Jesu Jünger nicht. Den Kri­ti­kern sagt Jesus, dass man bei einer Hoch­zeit nicht fas­te, so lan­ge der Bräutigam da sei. Das muss doch allen ein­leuch­ten!?
Die For­men sind etwas, an dem wir uns so gern fest­hal­ten. Das Risi­ko ist, dass schöne For­men erstar­ren, leb­los wer­den wie Koral­len. Solan­ge die Rif­fe leben, wunderschön. Wenn aber die Koral­len abge­stor­ben sind, dann sind die For­men noch immer ansehn­lich, bloß eben lei­der tot.

Kir­che und Gemein­de sind ähnlich: Immer wie­der müssen wir uns aus­rich­ten, men­schen- und sach­ge­recht, aber vor allem gemäß unse­rem Auf­trag, den wir von Gott her haben. Wir sol­len Jünger gewin­nen, das Evan­ge­li­um wei­ter­tra­gen und wei­ter­ge­ben und an Chris­ti statt wir­ken.

Der Anspruch ist groß. Bei unse­ren moder­nen Navigationsgeräten, im Auto oder auf dem Han­dy, können wir immer wie­der ein­mal die vor­ge­se­he­ne Rou­te ver­las­sen, sei es, weil ein Stau vor uns oder ein umge­fal­le­ner Baum den Weg ver­sperrt. Das Navi bringt uns den- noch zum rich­ti­gen Ziel. – Dazu braucht es die Kar­te, unser Ziel und unse­ren Stand­ort. Mir fällt der Lied­vers ein: »das Ziel, das ihm [bzw. uns] die Rich­tung weist, heißt Got­tes Ewig­keit.«

Unse­re For­men sind nicht schlecht, aber: Sie sind nichts für die Ewig­keit. Es ist gut, dass schon früh im Metho­dis­mus klar war, dass die Erfah­rung ein Weg des (theo­lo­gi­schen) Den­kens ist: Wenn etwas nicht klappt, dann müssen wir es ändern. Wenn ein Baum den Weg ver­sperrt, dann lasst uns einen ande­ren Weg neh­men. Aber: Bit­te zum glei­chen Ziel – und mit­ein­an­der sowie mit Got­tes Geist, der Kir­che und Gemein­de lei­tet.

Es kommt dar­auf an, dass wir ankom­men und ande­re zum Ziel brin­gen. – Wie heißt es im Bau­haus: Die Form folgt der Funk­ti­on!

F.W.