»Bei dir ist die Ver­ge­bung, dass man dich fürch­te.« (Psalm 130,4)

Lie­be Geschwis­ter und lie­be Freun­din­nen und Freun­de!

Der Beter die­ses Psalms ist sehr wahr­schein­lich gemein­sam mit ande­ren Men­schen auf dem Weg zum Besuch des Tem­pels in Jeru­sa­lem. Die Ver­se 2 und 3 die­ses Psalms legen die Ver­mu­tung nahe, dass da Schuld im Leben des Beters war.

Viel­leicht hat­te er den Ein­druck »die­se mei­ne Schuld, die nimmt mir die Luft zum Atmen«. Das, was er viel­leicht getan oder unter­las­sen hat­te, war nicht so leicht zu ent­schul­di­gen und wie­der gut zu machen.

Und dann beginnt er zu beten »Aus der Tie­fe rufe ich, HERR zu dir. Herr, höre mei­ne Stim­me! Lass dei­ne Ohren mer­ken auf die Stim­me mei­nes Fle­hens! Wenn du, HERR, Sün­den anrech­nen willst – Herr, wer wird bestehen?«

Ich den­ke, die­ser Psalm­be­ter hat für sich gespürt, dass sei­ne Schuld ihn von Gott und von Men­schen trennt; und er hat sich gefragt, wie er das wie­der in Ord­nung brin­gen kann.

Dann auf dem Weg nach Jeru­sa­lem zum Tem­pel wird ihm plötz­lich sehr klar: nur wenn Gott selbst ihn von sei­ner Schuld befreit, kann er wie­der Frie­den fin­den. Dar­auf war­tet und hofft er. Das lesen wir dann in den Ver­sen 5 und 6. Der Schluss sei­nes Gebe­tes legt dann in den Ver­sen 7 und 8 nahe: Der Psalm­be­ter hat die­ses erlö­sen­de Wort gehört. Sei­ne Schuld wur­de ihm ver­ge­ben!

Aber, das geschah eben nicht so neben­bei. Die Ver­ge­bung hat etwas gekos­tet: »Bei Dir ist Ver­ge­bung, dass man dich fürch­te!«

Die­se Erfah­rung der Ver­ge­bung mei­ner per­sön­li­chen Schuld, die will mich ermu­ti­gen, jetzt in Got­tes Nähe zu blei­ben, ihn anzu­be­ten und ihm die Ehre zu geben, für das was ich erfah­ren durf­te.

Ich wün­sche uns, dass wir alle eine sol­che bahn­bre­chen­de Erfah­rung machen dür­fen.