»Heile du mich, Herr, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen«. (Jeremia 17,14)
Liebe Geschwister und liebe Freundinnen und Freunde!
Für mich ist bei diesem Gebet der Eindruck entstanden, dass sich der Prophet Jeremia in sehr großer Anfechtung, Bedrängnis oder Not befunden haben muss. Vielleicht hat er sogar um sein Leben gebangt, als er dieses Gebet formuliert hatte. Das ist vielleicht auch nicht groß verwunderlich, wenn wir uns die Lebensgeschichte des Jeremia anschauen. Wir können an vielen Stellen im Buch Jeremia nachlesen, was er alles aufgrund seiner Prophezeiungen hat durchmachen müssen.
Für mich beten so Menschen, die sich in allerhöchster Verzweiflung befinden. Gerade in dieser Verzweiflung entsteht dann für ihn die Erkenntnis, dass ihm nur noch Gott selbst helfen kann. Und deshalb setzt er dann sein ganzes Vertrauen auf Gott. Er vertraut darauf, dass Gott heilen, helfen und retten wird. In meinen Worten ausgedrückt »wenn du Gott eingreifst, dann werde ich tatsächlich heil; wenn du, Gott, mir zur Hilfe kommst, dann ist das besser als alle jede menschliche Hilfe«.
Vielleicht kann das heute für uns auch ein Ansporn werden, so wie Jeremia wieder ganz neu beten zu üben: unsere eigene Ohnmacht zu bekennen und zuzugeben, dass ich es allein nicht schaffe und auf die Zusage Gottes aus Psalm 121,2 zu vertrauen »meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat«.