»Sie­he, dein König kommt zu dir, ein Gerech­ter und ein Hel­fer.« (Sachar­ja 9,9b)

Lie­be Gemein­de, lie­be Freun­de,

fro­hes neu­es Jahr. Am 1. Advent beginnt das neue Kir­chen­jahr, was wir uns viel zu sel­ten bewusst machen. Advent, das bedeu­tet Ankunft, und unser Wochen­sprucht gibt eine Anto­wrt auf die Fra­ge, wer da eigent­lich kommt. – Der, der kommt, das ist der König der Welt, der Gesand­te Got­tes, letzt­lich der Mes­si­as, den der alt­tes­ta­ment­li­che Pro­phet Sachar­ja ver­heißt. Die­se pro­phe­ti­sche Vor­her­sa­ge wird aufs Engs­te mit der Stadt Jeru­sa­lem als Toch­ter Zion ver­knüpft.

Das War­ten ver­bin­det dabei jüdi­sche und Chris­ten­men­schen: Die einen War­ten, dass der Mes­si­as kom­men möge, wir ande­ren war­ten dar­auf, dass er wie­der­kom­men möge. – Und: Gerech­te Köni­ge sind eher sel­ten; das mer­ken wir spä­tes­tens, wenn wir in die Kön­gis­bü­cher schau­en. – Bei heu­ti­gen Poli­ti­kern sieht es nicht bes­ser aus. Die meis­ten Mäch­ti­gen miss­brau­chen ihre Macht, kaum dass sie die­se haben für eige­ne Zwe­cke. Ein Gerech­ter und ein Hel­fer, das ist ja jemand, der denen hilft, die beson­ders auf Hil­fe ange­wie­sen sind, die sich also nicht selbst hel­fen kön­nen. Wenn die­ser Mes­si­as dann noch gerecht ist, dann ist es qua­si eine Ide­al­be­set­zung.

Für uns als Chris­ten­men­schen ist deut­lich, wie dies hier auf Jesus passt. – Der alt­tes­ta­ment­li­che Gedan­ke für den Mes­si­as ist jeden­falls: Es sind nicht die Men­schen, die plötz­lich bes­ser wür­den, son­dern es ist Got­tes Ein­grei­fen, das alles zum guten Ende bringt. – Und dar­auf lasst uns im Advent war­ten, gern auch mit den jüdi­schen Men­schen, die ja auch hof­fen, dass Gott alles zurecht brin­gen wer­de, wenn der Mes­si­as kommt.

F.W.