»Lasst eure Len­den umgür­tet sein und eure Lich­ter bren­nen…« (Lukas 12,35)

Lie­be Gemein­de, lie­be Freun­de,

einer­seits ein selt­sa­mer Vers: Was soll das denn? Wir sol­len die Klei­dung anbe­hal­ten, das Ober­ge­wand mit dem Gür­tel befes­tigt und die Lich­ter bren­nen? Wozu? Ener­gie-Spa­ren ist ange­sagt, nichts mit Bren­nen­las­sen der Lich­ter. Und: War­um soll man den Gür­tel anbe­hal­ten? – Es geht ums War­ten auf das Kom­men des Herrn. Wir glau­ben ja, dass Chris­tus wie­der­kom­men wird. Und man­che machen es sich in der Zwi­schen­zeit zu bequem. Gehen schla­fen, las­sen sich auf die Din­ge der Welt zu sehr ein.

Sicher: Wenn es heu­te Chris­ten gibt, dann weil sich die meis­ten Chris­ten ein gutes Stück weit auf die Din­ge der Welt ein­ge­las­sen haben. Wir küm­mern uns um die Ren­te und um die Kin­der. gut so. Die meis­ten erwar­ten Chris­ti Wie­der­kunft nicht mor­gen. – Und den­noch: Wenn wir wüss­ten, wann ein Dieb kommt, dann wäre es nicht über­ra­schend. Tat­sa­che ist aber, dann wir nicht wis­sen, wann es so weit ist. Und das gilt glei­cher­ma­ßen für Die­be wie für den Tag der Wie­der­kunft Chris­ti. Bei­des kommt plötz­lich und über­ra­schend.

Jetzt, am Ewig­keits­sonn­tag, soll­ten wir auch an unser eige­nes Leben den­ken. In so vie­len Ster­be­an­zei­gen steht »plötz­lich und uner­war­tet«. Wir tun gut dar­an, wenn wir so leben, dass es an jedem Tag der letz­te sein kann. Dass wir mit Gott und den Men­schen aus­ge­söhnt sind. Und dass wir nichts vor uns her­schie­ben, was wir unbe­dingt erle­digt haben wol­len. – Und damit mei­ne ich nicht die Steu­er­erklä­rung.

Bezie­hun­gen aber, gera­de unser Ver­hält­nis zu Gott, die soll­ten wir pfle­gen und intakt hal­ten. Jeder­zeit, die Pfad­fin­der sagen: all­zeit bereit. Denn wir wis­sen nicht allein nicht, wann Chris­tus wie­der­kommt, wir wis­sen eben­so­we­nig, wann unser irdi­sches Leben zu sei­nem Schluss kommt. Das Ende des Kir­chen­jah­res (am Ewig­keits­sonn­tag) und dann das neue Kir­chen­jahr ab 1. Advent ist eine gute Zeit für den geist­li­chen Haus­putz »zwi­schen den Jah­ren«.

F.W.