»Der HERR heilt, die zer­bro­che­nen Her­zens sind, und ver­bin­det ihre Wun­den.« (Psalm 147,3)

Als Men­schen sind wir zer­brech­lich. Wir sind ange­wie­sen auf unse­re Gesund­heit, und das betrifft nicht bloß den Leib, son­dern auch die Psy­che. Ob wir nun den Sitz der See­le im Her­zen oder anders­wo aus­ma­chen, das ist für die­se Gedan­ken gleich­gül­tig.

Wer Wun­den hat, braucht Ver­bän­de, und wer zer­bro­che­nen Her­zens ist, der braucht eben Trost, neue Hoff­nung, Lebens­mut. Wenn uns die­se feh­len, geht es uns schlecht.

Gott, der hier mit sei­nem Eigen­na­men (wie­der­ge­ge­ben als HERR in Groß­buch­sta­ben) genannt wird, hilft nicht allein, er heilt. Er löst also die Pro­ble­me grund­sätz­lich.

Neu­lich fand sich ein You­tube-Vor­schlag in mei­ner Play­list: Inter­es­siert sich Gott für mei­ne Depres­si­on. Nun ver­ste­he ich mich nicht selbst als depres­siv, den Video­clip habe ich daher bis heu­te nicht ange­schaut, denn ich weiß ja, dass sich Gott für alles inter­es­siert, was mich angeht, weil ich sein gelieb­tes Kind bin. – Bei Men­schen mit Grüb­chen inter­es­siert sich Gott für Grüb­chen, bei sol­chen mit Som­mer­spros­sen für die Som­mer­spros­sen, bei sol­chen mit Zahn­schmer­zen sind die Zahn­schmer­zen Gott kei­nes­wegs gleich­gül­tig. Bei Men­schen mit psy­chi­schen Erkran­kun­gen, wor­un­ter es ja vie­le gibt, lie­gen Gott die­se Men­schen am Her­zen, also sind auch die psy­chi­schen Erkran­kun­gen oder Behin­de­run­gen ihm ein Anlie­gen.

Ganz all­ge­mein sind Chris­ten­men­schen mei­nes Erach­tens bes­ser dran, weil sie nicht allein sind mit allem, was sie betrifft. Unse­re Freu­de fin­det in Gott eben­so ein Gegen­über wie unse­re Sor­gen. – Und ich beto­ne: Ich hal­te Gott für einen ant­wor­ten­den Gott, nicht bloß für eine Mög­lich­keit christ­li­cher Auto­sug­ges­ti­on. Gebet ist weit mehr als das Pfei­fen im Wal­de.

Das aber ist nur die ers­te Ebe­ne, auf der Gott hilft, heilt, trös­tet. Er wirkt auch durch die ande­ren Men­schen an uns, denn wir sind ja kei­ne Ein­sied­ler, wir leben mit ande­ren Chris­ten­men­schen in Gemein­de und oft in kon­kre­ter Gemein­schaft, etwa in Grup­pen oder Haus­krei­sen. Da wis­sen ande­re von uns und wir von ihnen und wir kön­nen ein­an­der stär­ken, ein­an­der bei­ste­hen, mit einem guten Wort, einer hilf­rei­chen Tat.

Bei uns ist auch die Erfah­rungs­zeit in unse­ren Got­tes­diens­ten eine Mög­lich­keit, Erfah­run­gen, Sor­gen, Anlie­gen mit den ande­ren zu tei­len. Vie­le, die um uns wis­sen, kön­nen so mit­be­ten. Immer wie­der höre ich, wie sich ein­zel­ne aus den Gemein­den getra­gen füh­len.

Wenn es Euch oder Ihnen so geht, ach­tet doch ein­mal drauf: Gott heilt, die zer­bro­che­nen Her­zens sind. – Und er ver­bin­det ihre Wun­den.

F.W.