»Wer sei­ne Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Got­tes.« Lukas 9,62

Lie­be Geschwis­ter und Freun­de,

auf der Bild­ebe­ne ist klar: Beim Pflü­gen ent­ste­hen gera­de Fur­chen nur so, dass man ein weit vor­ne lie­gen­des Ziel in den Blick nimmt. Man peilt die­sen Punkt an und lenkt den Pflug und das Tier, das ihn zieht, auf die­sen weit ent­fern­ten Punkt hin. Ein­gent­lich ist Pflü­gen ein­fach, aber: Wer sich ablen­ken lässt, wer unauf­merk­sam ist, wer sich umdreht oder lin­ke und rechts schaut, der kann kei­ne gera­den Fur­chen zie­hen.

Was das für uns bedeu­tet? Für mich bedeu­tet es, dass wir unser Ziel klar in den Blick neh­men. Oft haben wir ja meh­re­re Zie­le zugleich im Kopf. Den nächs­ten Urlaub, den Umzug in sechs Wochen. Einer­seits fin­de ich das ver­ständ­lich, weil wir uns als Men­schen, zumal heu­te, um so vie­les küm­mern müs­sen. Umser Leben ist wie eine bun­te Tüte, mit vie­lem drin. Arbeit, Fami­lie, Hob­bies, Gemein­de. Über­all ist viel zu tun.

Mir hilft es, klar zu ent­schei­den, was das Ziel ist, das ich anpei­len möch­te: Got­tes Reich und das Leben mit ihm, jetzt und in Ewig­keit. Das aber geht nur, wenn ich mir immer wie­der in Erin­ne­rung rufe, was ich eigent­lich möch­te. Immer wie­der mal muss ich mei­ne Prio­ri­tä­ten sor­tie­ren. – Gera­de dann, wenn man­ches wich­tig und drin­gend erscheint, dann nei­gen wir manch­mal dazu, Gott immer weni­ger Raum in unse­rem All­tag und Leben zu geben. Erst die Steu­er­erklä­rung, dann – wenn noch Zeit bleibt – lese ich die Andacht aus dem Losungs­ka­len­der…

Lie­be Geschwis­ter, die Pas­si­ons­zeit, die vie­le mit Fas­ten bege­hen, erin­nert uns, unse­ren All­tag zu unter­bre­chen. Ein­mal inne­zu­hal­ten und die Wich­tig­kei­ten neu zu sor­tie­ren. Pau­lus schreibt an die Gemein­de in Phil­ip­pi:

Mei­ne Brü­der und Schwes­tern, ich schät­ze mich selbst nicht so ein, dass ich’s ergrif­fen habe. Eins aber sage ich: Ich ver­ges­se, was dahin­ten ist, und stre­cke mich aus nach dem, was da vor­ne ist, und jage nach dem vor­ge­steck­ten Ziel, dem Sie­ges­preis der himm­li­schen Beru­fung Got­tes in Chris­tus Jesus. (Phil.3,13f)

Er weiß, wonach er sich aus­streckt, wel­ches Ziel er ver­folgt. – Klar, wir sind nicht alle Apos­tel wie Pau­lus. Der hat­te kein Haus, kei­ne Kin­der und kei­ne Ange­stell­ten, für die das nächs­te Gehalt sicher­ge­stellt wer­den muss.

Er hat­te sein Leben so ein­ge­rich­ten und so aus­ge­rich­tet, dass sein Ziel klar war. Dazu wün­sche ich, dass mich und uns die­ser Wochen­spruch anregt: Dass wir unser Leben auf Kurs brin­gen, dass wir das Ziel in den Blick neh­men und klar dar­auf zuhal­ten.

F. W.