in der Predigt vom 02.07.2023 behandelt Frank Weber den Bibeltext 1. Petrus 3,8–17.
Ergänzend wurden folgende Verse in der Predigt zitiert oder erwähnt:
Ergänzend wurden folgende Verse in der Predigt zitiert oder erwähnt:
Aufgrund eines technischen Problems ist der Anfang der Predigt nicht mitgeschnitten. Die ausgeschriebene Version ergänzt:
Liebe Gemeinde,
eine Predigt zu halten, die quasi den geistlichen Treibstoff für eine Woche liefert, das
ist ein Ding der Unmöglichkeit. Wenn es gut und glücklich läuft, dann passt die
Predigt für einige und eben diese bringt sie ein Stück weiter. Aber: Wenn das alles
ist, dann ist es zu wenig. Nachfolge, Heiligung, das ist etwas nicht allein für den
Gottesdienst, sondern eben auch für jede und jeden Einzelnen an jedem Tag – und
besonders, auch dies eine frühe methodistische Beobachtung, für das Miteinander
im Dialog in Kleingruppen, Hauskreisen, Klassen usw. — Und dennoch: Wer hört
nicht gerne eine Geschichte? Vorlesen und Geschichten erzählen, das gehört in
vielen Familien zum Abendritual. Auf einer Freizeit mit Jugendlichen im KU-Alter
wollte ein Zimmer mit einigen Jungen abends partout nicht schlafen. Was half: Eine
viertel Stunde lang Hans Christian Andersens Märchen vorzulesen. Die Prinzessin
auf der Erbse, des Kaisers neue Kleider usw.
Gute Geschichten funktionieren als Geschichte. Das gilt für Jesu Gleichnisse ebenso
wie für die Sagen der Antike.
Heute möchte ich uns alle mit hineinnehmen in kleine Ausschnitte aus dem Leben
und Weben dreier biblischer Personen, dreimal Josef sozusagen. Nichts Neues, nicht
nur im Westen, sondern auch im Osten: Aber, wie gesagt: Wer hört nicht gerne eine
gute Geschichte, auch zum zweiten Mal?
Der erste Josef, der Sohn Jakobs und Rahels: Er war Jakobs Lieblingssohn und ein
Träumer, und beides ging seinen Brüdern gewaltig auf die Nerven. So sehr, dass die
anderen elf beschließen, ihn umzubringen. Nur einer, Ruben, will den Brudermord
verhindern. Die anderen hören auf ihn und so wird Josef in eine Grube geworfen,
aber nicht umgebracht. Sein Gewand, das der Vater ihm geschenkt hatte, planen die
Brüder in Tierblut zu tauchen, und dem Vater zu sagen, dass ein Tier den Josef
gefressen habe. – Als einen Karawane vorbeikommt, beschließen die Brüder, den
Josef lieber an die Kaufleute als Sklaven zu verkaufen. So brauchen sie ihm nichts
anzutun und bekommen auch noch den Kaufpreis.