Frage 6 zur Taufe und Aufnahme in die Evangelisch-methodistische Kirche:
Willst du dich am Leben der Gemeinde beteiligen und sie durch Gebet, Mitarbeit und regelmäßige Gaben fördern?
Wer an Jesus Christus glaubt und ihm nachfolgt, braucht und sucht die Gemeinschaft mit anderen Gläubigen. Schon für kleinste Gruppen gilt die Zusage Jesu: »Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.« (Matthäus 19,20) Gemeinde findet sich auch in größeren Maßstäben, wie wir es in der Apostelgeschichte nachlesen können und bis heute in allen christlichen Kirchen weltweit erleben. Gläubige brauchen einander, um sich gegenseitig im Leben als Christen zu ermutigen und weiterzuhelfen.
Unsere Gemeinden in Hannover und Wunstorf sind nicht perfekt. Aber es gehört für unser Verständnis von Christsein und Gemeinde dazu, dass wir einander ergänzen und fördern. Jede Person mit ihrer persönlichen Glaubensgeschichte, jeder Gläubige mit den Gaben, die er von Christus bekommen hat, ist wichtig für die anderen.
Wir laden in unseren Gemeinden darum nicht einfach zu Veranstaltungen ein. Sondern wer sich aufnehmen lässt, verspricht, sich am Leben der Gemeinde zu beteiligen, indem er/sie Gemeinschaft mit anderen Gläubigen in der Gemeinde sucht und gestaltet und Verantwortung für das Gemeinsame übernimmt.
Teilhabe durch das Gebet
Eine Lebensäußerung von Gemeinde ist das Gebet, das lebendige Gespräch mit Jesus Christus, dem Herrn der Gemeinde. Einzelne beten zu ihm, aber auch die Gemeinde betet ihn gemeinsam an. Das Gebet der Einzelnen und das gemeinsame Gebet sind gerade im Blick auf den Auftrag der Gemeinde wichtig. Im Gebet füreinander und für die Gemeinde erbitten wir, dass Jesus Christus uns die Augen für unsere Mitmenschen öffnet, dass er uns mit seiner Liebe zu diesen Menschen erfüllt und dass er uns zeigt, welche konkreten Schritte wir auf andere zugehen können, um ihnen von der Liebe Gottes zu erzählen.
Teilhabe durch Mitarbeit
Auf der Grundlage biblischer Aussagen gehen wir davon aus, dass jeder Mensch, der an Christus glaubt, durch den Heiligen Geist mit Fähigkeiten begabt ist, die für den Aufbau und den Auftrag der Gemeinde wichtig sind. Darum versprechen die Glieder unserer Kirche, in ihrer Gemeinde vor Ort mitzuarbeiten.
In unseren Gemeinden in Hannover und Wunstorf versuchen wir, nicht nur das Eingespielte und Bewährte unserer verschiedenen Dienste zu pflegen, sondern auch zu erkennen, wo sich durch die Vielfalt der Gaben in den einzelnen Gliedern möglicherweise neue Wege auftun.
Teilhabe durch regelmäßige Gaben
Als Freikirche ziehen wir ganz bewusst keine Kirchensteuer von den Gliedern unserer Kirche ein. Wir leben und arbeiten mit den freiwilligen Gaben der Glieder und Freunde. Dazu gehören die sonntäglichen Kollekten sowie die Spenden für bestimmte Projekte. Vor allem ist ein regelmäßiger monatlicher Beitrag der einzelnen Glieder für die Haushaltsplanung in unseren Gemeinden wichtig. Denn auch die Gemeinden haben z.B. mit Personalkosten und Gebäudekosten regelmäßige Verpflichtungen, die sie erfüllen müssen.
Im Alten Testament wird von den Israeliten der sog. Zehnte gefordert, der zehnte Teil aller Einnahmen. Dies wird im Neuen Testament für die Gemeinde Jesu so nicht als Verpflichtung übernommen. In aller Freiheit kann dieser Gedanken an den Zehnten aber eine Orientierung sein, dass wir von dem, was wir finanziell monatlich zur Verfügung haben, Gott und dem Bau seines Reiches einen Teil zurückgeben, weil er es ist, der uns mit allem Lebensnotwendigen versorgt.
Fragen zum persönlichen Nach- und Weiterdenken
- Mit welchen anderen Christen kann ich gemeinsam beten? Treffe ich mich mit ihnen regelmäßig? Welche Anliegen stehen für uns im Vordergrund?
- Welche Fähigkeiten und Gaben habe ich bei mir entdeckt? Was möchte ich gerne in meine Gemeinde zum Segen anderer einbringen?
- Wie gehe ich mit dem mir von Gott anvertrauten Geld um? Welche Verpflichtungen habe ich? Welche Schwerpunkte setze ich mit meinen Ausgaben? Was will ich aus Dankbarkeit und Demut für die Arbeit im Reich Gottes geben?