Frage 3 zur Taufe und Aufnahme in die Evangelisch-methodistische Kirche:
Entsagst du dem Bösen und wendest du dich von der Sünde ab?
Wer sich für Jesus Christus entscheidet, entscheidet sich damit auch gegen anderes. Weil Gott Liebe ist, sind das Böse und die Sünde mit einem Leben mit Jesus Christus nicht vereinbar. John Wesley, Begründer der methodistischen Bewegung, hatte diese Erkenntnis als erste Regel in die »Allgemeinen Regeln« aufgenommen: »Es wird daher von allen, welche Mitglieder der Gemeinschaft sein und bleiben wollen, erwartet, dass sie ihr Verlangen nach Seligkeit stets dadurch beweisen, dass sie erstens: Nichts Böses tun, sondern Böses aller Art meiden…«
Böse ist all das, womit ein Mensch anderen und sich selbst Schaden zufügt. Böse ist darum auch das, was ein Mensch unterlässt, um Hilfe zu leisten oder Gutes zu tun.
Das in der Bibel verwendete Wort für Sünde bedeutet Zielverfehlung: »Der sündige Mensch lebt am Grund und Ziel seines von Gott geschenkten Lebens vorbei.« Die Zielverfehlung zeigt sich nicht nur in schlechten Taten, sondern sie wird durch solche Handlungen und Unterlassungen auch manifestiert. Sünde ist Entfremdung von der Quelle des Lebens, von Gott.
Gottes Geschenk an uns: Neu geschaffen!
Darum gehört zum Leben mit Jesus Christus eine klare Abkehr vom Tun des Bösen und von der Macht der Sünde. Dies gelingt nicht durch einen verbissenen Kampf gegen eigene schlechte Angewohnheiten oder durch das Bestreben, möglichst viel Gutes zu tun. Gott ermöglicht uns Menschen durch den Glauben an Jesus Christus einen radikalen Neuanfang. Paulus beschreibt dies als »neue Schöpfung«, in der das Bisherige keine Macht mehr hat (2. Korinther 5,17). Die Schuld ist vergeben, die Sünde ist entmachtet. Durch seinen Heiligen Geist gibt Gott uns die Kraft, das Böse zu lassen und nach den Worten Jesu zu leben.
Eine Ausrüstung für den Alltag
Im Alltag gibt es dennoch vieles, was die Glaubenden durcheinander bringen will und wo sich Altes wieder meldet. Paulus beschreibt in Epheser 6,10–17 anhand der Rüstung eines römischen Soldaten, wie wir geschützt sind und was uns hilft, nach Gottes Willen zu leben. Z.B. ist es wichtig für uns, dass wir uns immer wieder auf die Wahrheit der Liebe Gottes (»Gürtel der Wahrheit«) besinnen. Auch zeigt das Bild der römischen Rüstung, dass wir zum eigenen Schutz die Gemeinschaft mit unseren Mitchristen brauchen: Der »Panzer der Gerechtigkeit« ist nur ein Brustpanzer, im Rücken schützen uns andere Christen.
Fragen zum persönlichen Nach- und Weiterdenken
- Was will ich loslassen, womit höre ich auf?
- Was hilft mir persönlich, mich auf die Wahrheit zu besinnen und zu stellen, dass ich von Gott geliebt und durch Jesus Christus eine neue Schöpfung bin?
- In welcher Gemeinschaft mit anderen Christen erlebe ich es, dass wir einander den »Rücken« freihalten und stärken?
Wenn ich dies noch nicht erlebe: Wen möchte ich fragen, damit wir einander auf diese Weise unterstützen?